Anlässlich Paris Internationale 2024 präsentiert Sperling eine Duo-Ausstellung mit Anna Vogel und Malte Zenses, zwei Künstler*innen, die das Potenzial für romantische und schöne Elemente in postapokalyptischen Utopien erforschen. In dieser zusammenhängenden Präsentation stellen sie eine provokante Frage: Wie lange können wir so weitermachen, und was kommt danach?
Anna Vogel (geb. 1981) verbindet Fotografie, Zeichnung und Druckgrafik, um Themen der digitalen Kommunikation, Natur, Geschichte und Biologie zu untersuchen. In ihren Arbeiten spielt sie mit dem Medium der Fotografie und verschiebt dessen Grenzen durch umfangreiche analoge und digitale Bildmanipulationen. In ihrer Serie Ignifer stellt sie eine anschauliche visuelle Analogie zwischen „Feuer tragen“ und „Feuer bekämpfen“ her. Die Bilder zeigen Brandbekämpfungsszenen aus der Luft, in denen keine Flugzeuge zu sehen sind, sondern nur Wolken aus roten, blauen und weißen feuerhemmenden Chemikalien, die sich über trostlose Landschaften ergießen. Diese abstrahierten Bilder ähneln Naturphänomenen, verkörpern aber paradoxerweise ihr Gegenteil - das Eingreifen des Menschen in die Zerstörung der Natur.
Malte Zenses (geb. 1987) schöpft aus seiner ambivalenten Faszination für historische Momente, in denen das Schreckliche und das Hoffnungsvolle nebeneinander bestehen. Seine Arbeiten integrieren gemalte Elemente aus seinem persönlichen Zeichenarchiv mit Fragmenten aus (post-)apokalyptischen Filmen. In der Präsentation bei der Paris Internationale scheint eine zentrale Figur in Verzweiflung zu knien, konfrontiert mit der Erkenntnis, dass der Zusammenbruch der Welt eine Folge des menschlichen Handelns ist. Beeinflusst von Subkulturen, Zines und Punksymbolen umfasst Zenses' Praxis Malerei, Zeichnung, Skulptur und Musik. Textilien - oft gebrauchte Kleidung - dienen sowohl als Leinwand als auch als skulpturales Material und laden zum Nachdenken über Themen wie Klasse, Geschlecht und Identität ein.
Gemeinsam bieten Vogel und Zenses eine Meditation über unseren gegenwärtigen Weg, wobei sie die Spannung zwischen Zerstörung und Schönheit, Verzweiflung und Widerstandskraft hervorheben und die ungewisse Zukunft hinterfragen, die vor uns liegt.