„Erhaben“ – Das feinsinnige Spiel von Licht und Schatten
18. September 2024 – 30. März 2025
Günther Uecker | Oskar Holweck | Rolf Kissel
Christiane Mewes-Holweck | Felix Becker
In der neuen Ausstellung der We.Do.Art. Kunstreihe werden vorwiegend Flachreliefs, von Felix Becker, Oskar Holweck, Christiane Mewes, Rolf Kissel und Günther Uecker gezeigt, die sich mit dem feinsinnigen Spiel von Licht und Schatten auseinandersetzen.
Das Flachrelief, eine aus der Antike stammende künstlerische Technik, erlebt in der zeitgenössischen Kunst eine bemerkenswerte Renaissance. Es zeichnet sich dadurch aus, dass die dargestellten Figuren und Szenen nur minimal aus der zweidimensionalen Fläche herausragen, wodurch subtile, aber wirkungsvolle visuelle Effekte erzielt werden. Im 20. Jahrhundert erfuhr das Flachrelief eine Neuinterpretation. Möglich wurde dies vor allem durch den Einsatz neuer Materialien und Techniken, die die Künstler dazu anregten, neue ästhetische Möglichkeiten auszuloten. Das Flachrelief wurde nicht mehr nur als flächiges Medium verstanden. Durch den Einsatz lichtbrechender Materialien konnten die KünstlerInnen das Licht- und Schattenspiel noch stärker herausarbeiten und die Raumwirkung des Flachreliefs verstärken.
Ein bedeutender Einfluss auf die zeitgenössische Verwendung des Flachreliefs ging von der ZERO- Bewegung aus, einer Avantgarde-Kunstbewegung der 1950er und 1960er Jahre.
Das Ziel der 1957 von den Künstlern Heinz Mack und Otto Piene in Düsseldorf ins Leben gerufenen Bewegung war es, nach dem Zweiten Weltkrieg einen Neuanfang in der Kunst zu schaffen, indem traditionelle künstlerische Ausdrucksformen überwunden wurden. Die Künstler der Bewegung konzentrierten sich auf die Reduktion von Farbe und Form, um Licht, Raum und Bewegung zu erforschen. Der minimalistische Ansatz der ZERO-Bewegung und ihre experimentelle Verwendung von Licht und Schatten haben die moderne Interpretation des Flachreliefs maßgeblich beeinflusst und es auch aus dem Kontext des Gegenständlichen gelöst.
In der Ausstellung werden, neben Christiane Mewes-Holweck und Felix Becker, die Arbeiten von drei Künstlern gezeigt, die eng mit der Zero-Bewegung verbunden waren. Günther Uecker (*1930) zählt zu den Hauptprotagonisten der ZERO-Bewegung auch wenn er dieser erst 1961 beigetreten ist. Außerdem werden Werke von Oskar Holweck (1924-2007) und Rolf Kissel (1929-2024) gezeigt, die der ZERO-Bewegung sehr nahestanden. Holweck stellte seit 1958 regelmäßig mit der Zero- Gruppe aus, während Rolf Kissel ab 1962 an Ausstellungen der Bewegung teilnahm.
Die Ausstellung wurde von Strelow & Walter Artprojects kuratiert.