Peer Boehm spielt in seinen Werken mit der Wahrnehmung von Realität und der Erinnerung an Gesehenes und Erlebtes. Ausgangspunkt der Arbeiten sind alte Fotografien, die Fremde sowie nicht eindeutig zuordenbare Orte und Innenräume zeigen. Dem Betrachter sind solche Bilder vertraut – er kennt sie aus der Vergangenheit. Doch diese Fotos wirken verfremdet. Die Werke sind monochrom und haben ihre Dreidimensionalität verloren. Der Betrachter begegnet ihnen wie einer verblassten Kindheitserinnerung, in die er sich hineinversetzen kann, obwohl ihm die dargestellten Personen unbekannt sind.
Dies ist durch die Art der Darstellung möglich. Denn der Betrachter nimmt die Figuren weniger als Fremde wahr, sondern eher als anonyme Typen, mit denen sich jeder identifizieren kann. In diesem Prozess kann es auch geschehen, dass Ereignisse, die weit in der Vergangenheit liegen und nur noch vage in der Erinnerung präsent sind, eine Ähnlichkeit mit der Darstellungsweise im Bild bekommen. Während des Betrachtens formen sich in unseren Erinnerungen eigene Bilder, die sich mit Boehms Werken vermischen, die Fremden vertrauter erscheinen lassen und ihnen Leben einhauchen. Dabei wird der Betrachter beinahe selbst zum Künstler. In der Vorstellung entstehen völlig neue Bilder aus einer Mischung von Erinnerungsschnipseln und den Werken des Künstlers.1968 in Köln geborene Künstler studierte Archäologie sowie deutsche Sprache und Literatur an der Universität zu Köln. Er ist Mitbegründer verschiedener Künstlergruppen und seine Arbeiten wurden in über 20 Einzelausstellungen in Deutschland und Italien gezeigt. Peer Boehm lebt und arbeitet in Köln.
In his works, Peer Boehm plays with the perception of reality and the memory of experiences and visual perceptions. The works are based on old photographs that show strangers, places and interiors that cannot be clearly identified. Viewers are familiar with such images - they know them from the past. But these photos seem alienated. The works are monochrome and have lost their three-dimensionality. The viewer encounters them like a faded childhood memory, into which they can put themselves, even though the people depicted are unknown to them.
This is made possible by the way they are depicted. The viewer perceives the figures less as strangers and more as anonymous types with whom everyone can identify. In this process, it can also happen that events that lie far in the past and are only vaguely present in the memory become similar to the way they are depicted in the picture. As we look at them, our own images form in our memories blend with Boehm's works, making the strangers seem more familiar and infusing them with life. The viewer almost becomes an artist himself. In the imagination, completely new images emerge from a mixture of snippets of memory and the artist's works. Born in Cologne in 1968, the artist studied archaeology as well as German language and literature at the University of Cologne. He is co-founder of various artists' groups and his work has been shown in over 20 solo exhibitions in Germany and Italy. Peer Boehm lives and works in Cologne.